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In kirchlicher Hinsicht zerfiel es in vier Bistmer, i) fr die Verbreitung des christlichen Glaubens wurde in der besten Weise gesorgt.
Niederlndische und deutsche Ansiedler errichteten zu beiden Seiten der unteren Weichsel, die damals zwischen Nogat und Elbina einen ungeheuren Sumps bildete, mchtige Dmme. Nach sechsjhriger Arbeit war das jetzige groe und kleine Werder trocken gelegt, und die Bauerschaften. welche sich auf dem ppigen Marschboden erhoben, waren
^ Ltoetluub 6reit die Elsten. So entstanden zahlreiche Kolonien deutscher Einwanderer, die durch ihre berlegenheit gar bald dem vre* ^en Volke ein vllig deutsches Geprge aufdrckten.
Die hchste Blte erreichte das Land unter dem Hochmeister Wnmch von Kniprode (1351-1382). Der Ackerbau uahm einen solchen Aufschwung, da bedeutende Getreidemassen ins Ausland verkaust werden konnten, desgleichen Wachs. Honig und Bernstein-trstliches Obst und guter Wein wurden damals an der Ostsee gebaut! ^volkreichenstdten Thorn, Marienburg. Kulm. Danzia Eloing. Knigsberg blhten Handel und Gewerbe, und /bft ^ensschlo. die Marienburg, mehrere prchtige Dome) und Wissen schasten fanden eine liebevolle Pflege. Auch fr weise Rechtspflege und bessere Jugendbildung wurde mit Eifer gesorgt.
^ , c) Verfall des Ordens. 13861525. Nachdem der Grofrst ^agrello von Litauen sich mit seinem Volke zum Christentum bekehrt hatte, hrte der Glaubenskrieg auf. Der Zuwachs an Mitgliedern aus dem Reiche wurde geringer und mit dem preuischen Adel stand kein Mitglied des Ordens in verwandtschaftlicher Beziehung, da Einheimische nicht aufgenommen werden durften. Whrend die zugezogenen Deutschen mit den einheimischen Preußen verschmolzen, standen die Ordensritter dem Volke als ein fremdes Element gegenber. Die Verwaltung des Landes hatte mit seiner Entwicklung nicht gleichen Schritt gehalten. Aber auch im Innern zeigte der Orden bereits Anzeichen des drohenden Versalls. Die strenge Zucht lockerte sich. ppigkeit2) und Eigendnkel machten sich bemerkbar, und Habsucht und Bedrckung shrteu f Zerwrfnissen. Der Landadel und die Brger, die von der Teil-nhme an der Regierung ausgeschlossen waren, vereinigten sich mit den
J) Die vier Bistmer waren: Kulm, Pomesanien. Ermland und Samland. 2) Spottreim : Kleider aus.. Kleider au.
Essen, trinken, schlafen gahu,
Ist die Arbeit, so die deutschen Herren han."
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Ihrem Geinahle war die Prinzessin eine liebende Gattin, ihren acht Kindern eine frsorgliche Mutter. Oft erschien sie in den Unterrichtsstunden, um sich persnlich von den Fortschritten der jungen Prinzen und Prinzessinnen zu berzeugen. Letztere wurden auch zum Nhen und Stricken und zu anderen Handarbeiten angehalten, und mit ihrem Ge-mahle hielt sie auf Einfachheit in der Kleidung. Der Aufenthalt im Freien diente den frstlichen Kindern nicht blo zum Spielen; sie muten auch Blumen und Strucher pflanzen und eine Sammlung von ntzlichen Krutern anlegen.
3. Die Kaiserin als Landesmutter. In Berlin grndete die edle Frstin Anstalten, in denen Mdchen aller Stnde eine tchtige Ausbildung erhalten knnen. So entstand unter ihrem Schutze der Lette-Verein", wo die Mdchen zuschneiden, weinhen und kochen lernen, aber auch in der Buchdruckerkunst und in anderen Gewerben aus-gebildet werden. Fr Mdchen, welche Lehrerinnen werden wollen, sorgte sie durch die Grndung des Viktoria-Lyeeurns in Berlin. Fr die Handwerker, wie auch fr die weiblichen Handarbeiten besorgte sie mit ihrem Gentahle schne Muster ans frherer Zeit, um diese Gewerbezweige mehr und mehr zu heben.
Der Wissenschaft und Kunst wurde die Prinzessin eine warme Frderin. Oft erschien sie in den Mdchenfortbildnngsschnlen, und gern besuchte sie die Arbeitssttten der Maler und Bildhauer.
Den armen Kranken war sie stets eine hilfreiche Freundin; wieder-holt fah man sie hinter dem Sarge eines Armen hergehen und einen Kranz ans fein Grab niederlegen. Whrend der Regierung ihres Gemahls wurden einige Gegenden Deutschlands von frchterlichen berfchwem-mnngen heimgesucht. Von dem Krankenlager des leidenden Gatten eilte die Kaiserin hin zu. den Unglckssttten, um Not zu lindern und Trost zu spenden.
Besonders mitfhlend zeigte sich die Frstin während der Kriege von 1866 und 1870. Den Soldaten im Kriege schickte sie wrmende Kleidungsstcke, den Familien, deren Ernhrer in Feindesland weilten oder schon gefallen waren, lie sie reichliche Untersttzung zukommen. Sie sammelte eine groe Geldsumme, die sie unter sie verteilen lie. Fleiig besuchte sie whreud des Krieges vou 1870/71 die Krankenhuser und Lazarette, sprach den verwundeten und leidenden Soldaten freundlich Trost zu und beschaffte ihnen gute Betteu und passende und krftige Nahrung.
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Auf den Straen, die man erst allmhlich zu pflastern begann, war die Unreinlichkeit und der Schmutz noch immer groß. Dngerhaufen vor und neben den Husern wurden in den greren Stdten nicht mehr geduldet, @;infe, Schweine und anderes Vieh durfte sich aus deu Straen ud ffentlichen Pltzen nicht mehr aufhalten. Die Stadttore wurden nachts geschloffen, tags der fcharf bewacht, denn von den eingefhrten Lebensmitteln wurde vor dem Verkaufe eine Steuer (Schlacht- und Mahlsteuer) erhoben. Wchter mit Hellebarden und groen Hrnern hielten Nachtwache, forgten fr Ruhe und Ordnung und kndigten durch lang-gezogene Tne ihres Hornes oder durch Singen die einzelnen Stunden an.
Zu dem ueren der Huser pate.auch die innere Einrichtung. Gegenber der berladenen Reichhaltigkeit frherer Zeit liebte man jetzt eine einfache, aber gute und geschmackvolle Ausstattung; Reichtum und Wohlhabenheit herrschte nur in wenigen Husern. Der Fuboden wurde mit Brettern belegt, hin und wieder fand man schon Leder- und Papier-tapeten, meistens waren die Wnde getncht. Als neues Mbel kam neben Schrank und Truhe die Kommode auf, die mit feiner Leibwsche und feinen musterreichen Damasten, die bei festlichen Gelegenheiten die Tafel schmckten, gefllt waren. Durch Aufstellung von schsischem Porzellan und durch blank geputzte zinnerne und kupferne Hausgerte empfingen Zimmer und Kchen eine gefllige Ausschmckung. In den Wohnungen der Reichen fand man Stuckdecken und Gobelins,
Hracht aus der Zeit Ludwigs Xiv.
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b) Bekstigung und Bekleidung. Die Bekstigung war schlicht, aber krftig und gesundj jedoch bei frhlichen oder ernsten Familienfesten wurden groe Essen gegeben und die Gste reichlich und vortrefflich bewirtet. Die Kartoffel, die anfangs nur als feines Gemse" bei besonderer Gelegenheit auf dem Tische erschien, fand immer weitere Verbreitung. Der Kaffee war bei seinem hohen Preise noch nicht zu einem Volksgetrnke geworden; er wurde nur irrt Kreise der Freundinnen und in Kaffee- und Kucheuhusern getrunken. Zucker, Tee und Tabak wurden immer beliebter. Statt des Weines, der auer bei festlichen Gelegenheiten nur iu Gegenden mit Weinbau geuommen wurde, liebte man einfache, aber nahrhafte Biere.
Frachten aus der Zeit Ariedrichs des Groen.
In der Kleidung war fr Männer und Frauen die Pariser Mode bestimmend. Die Männer liebten lange, bunte Westen, den Jabot", ein Hemd mit Spitzen an Hals und Brust, Rcke aus buntem Sammet und Seide mit groen Metallknpfen und breiten Aufschlgen; um die Schultern wurde ein breiter Spitzenkragen gelegt. Man trug Kniehosen, lange seidene Strmpfe und Schnallenschuhe. Das natrliche Haar bedeckte mau mit mchtigen Percken (Allougeperckeu), deren lange und gekruselte Haare der beide Seiten der Brust und den Rckeu himmterwallten. Ein zierlicher Stodegen (Kavalier) und ein Hut mit breiter Krempe und Walleuder Feder, spter ein dreieckiger Hut vervoll-studigten diese unnatrliche und lstige Kleidung.
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c) Das husliche Leben. Wenn auch das franzsische Wesen, das an den Hfen der Fürsten und auf den Schlssern und Landsitzen des Adels Eingang gefunden hatte, in einzelne wohlhabende Familien eingedrungen war, so flo doch das Leben im Hause des Brgers einfach und natrlich dahin. An dem Alten und Hergebrachten hielt man mit einer gewissen Ehrfurcht und Zhigkeit fest. Von morgens frh bis abends fpt wurde fleiig gearbeitet, jeder tat gern und freudig seine Pflicht, infolgedeffen stieg der Wohlstand und das husliche Leben ge-wann an Behaglichkeit. Im Hause und im Verkehr herrschte ehrbare Zucht und aufrichtige Redlichkeit; ein Wort galt mehr, als anderswo ein gerichtlich ausgestelltes Schriftstck.
Die Erziehuug der Kinder war zu Hause strenge; man rsoniere nicht!" war sr sie eine der ersten Vorschriften. Wohl-habende Eltern hielten einen Hofmeister, andere schickten ihre Kinder in ffentliche Schulen, die gegen Ende des Jahrhunderts eine bedeutende nderung und Verbesserung erhielten. Fr die Mdchen waren die ffentlichen Schulen selten; sie lernten zu Hause lesen, schreiben und rechnen, wozu spter noch das Franzsische kam, da anch in besseren brgerlichen Familien die Sitte herrschte, sich des Franzsischen als Umgangs- und Unterhaltungssprache zu bedienen. Zn der weiteren Aus-bildung der Mdchen gehrte Zeichnen. Malen, Gesang und Klavierspielen, das zu einer Modesache wurde. Als ntzliche Beschftigung wurde das
Damen mit Aontange,
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Nhen, Sticken und Spitzenklppeln betrieben. Die Verheiratung der Tchter geschah vielfach nach rein geschftlichen Rcksichten, um eine gute Partie" zu machen. Die Vermittlung wurde durch Brautwerber besorgt, wenn nicht der Vater der die Zukunft seines Kindes bereits selbstndig bestimmt hatte.
Wenn das franzsische Wesen in den brgerlichen Kreisen Deutsch-lauds nicht so tiefe Wurzeln schlagen konnte, so ist dies nicht an letzter Stelle dem Einflsse der deutschen Frauen zu verdanken. Sie waren den franzsischen Modetorheiten abhold, fanden ihre schnste Bestimmung in dem huslichen Walten, und manche trugen durch ihre husliche Tchtigkeit und durch ihre Geistes- und Herzensbildung dazu bei,, sremd-
srchten aus der Voliokozeit.
lndisches Wesen zu verbannen und Sinn fr edles Geistesleben und vaterlndische Art zu wecken. Einige Frauen bten durch ihre hervor-ragenden geistigen Gaben einen nachhaltigen Einflu auf unsere groen Dichter und Gelehrten aus, die wieder im Kreise edler, gebildeter Frauen Verstndnis und Anregung fanden und ihnen in ihren Werken manches Denkmal idealer Weiblichkeit schuseu, so da das Ansehen der deutschen Frauen immer mehr stieg.
Frau Gottsched, die Gemahlin des bekannten Leipziger Gelehrten und Dichters, war das Muster einer echten deutschen Hausfrau; als geistreiche Schriftstellerin schrieb sie gelehrte Abhandlungen, bersetzte und dichtete und nahm innigen Anteil an den Bestrebungen ihres Gemahls. Genannt zu werden verdient auch die Gemahlin des Dichters Joh. Heinr. Vo, Ernestine
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Kutturzustnde im neunzehnten Jahrhundert.
^ -i ^c6ci1, ^*tte nd Sprache. Infolge mancher guten Errungen-schasteu, bte^ bte franzsische Revolution brachte, der Freiheitskriege und des groen Fortschrittes, d'en das gewerbliche Leben nahm- zeiate sich schon im ersten Viertel des neunzehnten Jahrhunderts sowohl im ffentlichen, als mich im huslichen Leben eine Vernderung, wie sie die frheren Jahrhunderte nicht gekannt hatten, und die mit der Zeit eine immer grere wurde. Das Selbstgefhl des Volkes hob sich besonders auch in den mittleren und unteren Schichten, und das Streben, auf Grund einer Verfassung an der Staatsverwaltung teilzu-nehmen, trat immer krftiger hervor. Mit dem Selbstgefhl wuchs anch das Streben nach Selbstndigkeit und die Wertschtzung der eigenen Arbeit und damit folgerichtig die Abneigung gegen alles, was das Ausland und die Fremdherrschaft gebracht hatte in Sitte und Sprache, in Geschmack und Mode. Doch noch lange hing das Volk mit einer auffallenden Zhigkeit an dem franzsischen Wesen, und erst nach dem Dentsch-franz-sifchen Kriege begann es, mit allem Fremdlndischen grndlich zu brechen. Da man die Erzeugnisse des eigenen Landes schtzen lernte und ihnen vor deu auslndischen den Vorzug gab. hob sich das deutsche Handwerk und die deutsche Industrie, und beide brachten es allmhlich zu einer groen Blte.
Das Aufblhen des wirtschaftlichen Lebens beeinflute das Haus-liche Lebeu nach der guten und schlechten Seite hin. Die Hnser. auch die der Arbeiter, wurden dauerhafter und geschmackvoller erbaut, und vor allein wurde daranf bedacht genommen, da Leben niid Gesundheit m schlechten Wohnungen keinen Schaden litten. Brgersteige (Trottoirs) begleiteten die gut gepflasterten Straen, vor den Husern wurden Ziergrten augelegt. Wasserleitungen sorgten fr gesundes Trinkwasser, und durch knstliche Beleuchtung wurden die Nchte taghell et leuchtet. Kanalisation, Einrichtung von Feuerwehren n. s. w. sorgten in bester Weise fr Gesundheit und Sicherheit der Brger. Dmch den Zuzug von Fremden und durch die gewaltige Entwicklung der Industrie stieg die Bevlkerung zu einer Hhe, wie nie zuvor. Seifin wurde eine Millionenstadt, und in den Jndustriegegendeii cut= wickelten sich aus Drfern oft schon nach kurzer Zeit volkreiche Gro-stdte. (Die rheinischen und westflischen Industriestdte).
Infolge des stetigen und reichlichen Verdienstes hob sich der Wohl-stand bei Reichen und Geringen. In Speise und Tr-ank. in Kleidung und den huslichen Einrichtungen zeigte sich eine
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Erwerbsleben werden dem weiblichen Teile der Bevlkerung fort-whrend neue Gebiete geffnet, um mit dem Manne oder anch unab-hngig von ihm selbstndig fr ihr Fortkommen sorgen zu knnen; in der Industrie, im Geschftsleben und neuerdings auch im Eisenbahn-,
Post- und Telegraphendienste finden Frauen und junge Mdchen eine lohnende Beschftigung.
Dadurch, da viele Gebrauchsgegenstnde, die frher von der Fran mit den Tchtern und Dienstmgden hergestellt wurden, jetzt in den Fabriken schneller und billiger angefertigt werden, wurden viele weib-liche Krfte im Hause berflssig. Anderseits verlangte die Industrie,
die sich immer krstiger entwickelte, zahlreiche Arbeitskrfte, und weil die mnnlichen nicht ausreichten, nahm man die weiblichen hinzu. Auch die Anforderungen, die das Leben und die Versorgung der Familie an den Verdienst des Mannes stellten, wurden immer grer. Zur Be-streitung der Ausgaben muten Frauen und Tchter verdienen Helsen.
Um die gesellschastliche Stellung der Frauen zu heben, ist man eifrig bestrebt, ihre geistige Bildung zu srdern. Hhere Mdchen-schulen und Peufionate findet man heute in allen greren und vielen kleineren Stdten, und jungdn Mdchen, welche sich der die gengende wissenschaftliche Vorbildung, die sie sich entweder durch Privatunterricht oder -den Besuch von humanistischen oder realistischen hheren Lehran-stalten angeeignet haben, ausweisen knnen, stehen selbst die Tore der Universitt offen. Doch ist die Frage der wissenschaftlichen Ausbildung der Tchter noch eine offne.
Der Katholische Frane nbnnd" verfolgt den Zweck, die auf verschiedenen Gebieten sich bewegende Vereinsttigkeit der katholischen deutschen Frauen zu einem planmigen Zusammenwirken zu verbinden, die katholischen Frauen der die gegenwrtige, das Frauengeschlecht bewegende ^-rage aufzuklren und sie anzuregen, durch charitative und soziale Ttigkeit an einer Lsung derselben im Sinne der katholischen Welt-anschanung zu arbeiten".
Die Frauenfrage hat unstreitig eine gewisse Berechtigung; leider hat sie aber auch nach verschiedenen Richtungen hin bse Auswchse gezeitigt (falsche Emanzipation"). Mge die Frauenbewegung nicht dahin führen, die Frauen der Familie . zu entziehen, dem edlen weib-lichen Berufsleben zu entfremden, Zucht und Sitte zu untergraben und weibliches Empfinden zu ersticken; mge sie vielmehr darin ihre hchste Aufgabe erblicken, wohlgebildete, charakterfeste deutsche Frauen zu erziehen von tiefreligisem, edlem weiblichen Gemte zum Segen fr Familie, Kirche und Staat.
-- ?----<5eoro-C i Mutz
fr international Schulb, huiig
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11. Seine Persnlichkeit.
1. Seine Sparsamkeit und Einfachheit. Im Alter von 25 Jahren bestieg Friedrich Wilhelm I. den kniglichen Thron. Es war wohl vorauszusehen, da mit seinem Regierungsantritt manche Vernderungen vor sich gehen wrden; denn nach seinen eigenen Worten wollte der König sein eigener Feldmarschall und sein eigener Finanzminister" sein.
Zunchst fhrte er allenthalben die grte Sparsamkeit ein, wodurch er die jhrlichen Einnahmen um etwa 21 Mill. Mark vermehrte. Seinen Vater lie er mit aller Pracht und Herrlichkeit, die er im Leben geliebt hatte, beisetzen; dann aber hatte das glnzende Hofleben ein Ende. Von den 100 Kammerdienern seines Vaters behielt er nur zwls, statt der 32 Kammerherren hatte er nur einen ntig. Die prchtigen Wagen und teuren Lnxnspserde wurden verkauft, kostbare Polstersthle und wert-volle Teppiche abgeschafft, und die berflssigen goldenen und silbernen Gerte wanderten in die Mnze. Als Feind der franzsischen Mode-torheiten liebte der König die deutsche Tracht; sein tgliches Kleid war der Soldatenrock, und nur bei festlichen Gelegenheiten kleidete er sich stattlicher. Auch in seiner Familie duldete er keinerlei Kleideraufwand; seine Gemahlin und seine Tchter muten sich ihre Kleider meist selber nhen. In dem Arbeitszimmer fanden sich nur hlzerne Sthle und Bnke; aber berall mute die grte Reinlichkeit und Ordnung herrschen. Die knigliche Familie speiste nicht besser als viele Brgersleute; es gab nur einfache Hausmannskost, und nach der Mahlzeit liebte es der König, sein selbst gezogenes Obst zu genieen. Sittenloses und leichtfertiges Treiben, wie es an den meisten europischen Hfen nach dem Beispiele Frankreichs gefhrt wurde, kannte man in Berlin nicht. Deutsche Sitte und deutsche Sprache herrschten am Hofe und in der Familie des Knigs.
2. Arbeitsamkeit. Unablssig war der König auf das allgemeine Wohl seines Volkes bedacht. Gott hat den König nicht ein-gesetzt," fagte er einst, um seine Tage in Genu zuzubringen, wie die meisten tun, sondern um seine Lnder wohl zu regieren. . . . Zur Arbeit find die Regenten erkoren; will aber ein Fürst Ehre erwerben und mit Ehren feine Regierun g führen, fo mu er alle seine Geschfte selbst vollziehen." Tglich stand Friedrich Wilhelm im Winter um G Uhr. im Sommer um 4 Uhr auf und fetzte sich an den Arbeitstisch. Eine Stunde spter muten die Rte zum Vortrag erscheinen; wer zweimal ohne Grund fehlte, wurde abgesetzt. Manches sah er selber durch und schrieb
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Extrahierte Personennamen: Friedrich Wilhelm_I. Friedrich_Wilhelm Friedrich Wilhelm
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gar nicht. Manche Frauen genossen als Priesterinnen oder als Weissagerinnen ein besonders hohes Ansehen.
Diese edlen Eigenschaften wurden aber von zwei hlichen Lastern verdunkelt, der Trunksucht und der Spielsucht. Tag und Nacht wurde ost gezecht. Das Wrfelspiel trieben unsere Vor-fahren uerst leidenschaftlich; Hab und Gut, Weib und Kind, ja zu-letzt sogar die eigene Freiheit wurden beim Spiele eingesetzt.
Wohnung. Unsere Vorfahren wohnten auf Zerstreut liegenden Gehften. Ihre Wohmtugeu waren anfangs niedrige Lehmhtten und rohe Blockhuser; Menschen und Vieh wohnten, unter einem Dache. Ein Schornstein fehlte; der Rauch mute durch ffnungen seinen Weg suchen. Die Giebelbretter liefen in geschnitzte Pferdekpfe aus. Rings um das Gehfte dehnten sich die Felder, Weiden und Wlder aus. Mehrere Gehste bildeten eine Gemeinde (Weiler), mehrere Gemeinden einen Gau, mehrere Gaue einen Volksstamm. Städte und Drfer gab es nicht.
Beschftigung. Die Erziehung der Kinder war der Mutter fast guzlich berlassen. Der Krper der Knaben und Mdchen wurde durch kalte Bder, einfache Lebensweise und durch das rauhe Klima abgehrtet und gesthlt. Die Frauen besorgten die Hauswirtschaft, bebauten unter Beihlfe der Sklaven die cker und beaufsichtigten die Viehherden. _ Sie muten ferner fpinnen und nhen, backen und brauen. Die Männer sahen auch wohl nach den Arbeiten auf dem Felde; am liebsten aber zogen sie auf die Jagd oder in den Krieg, oder sie pflegten zu Hause der Ruhe auf der Brenhaut".
Einteilung. Bei den alten Deutschen unterschied man Freie und Unfreie. Jeder Grundbesitzer war frei. Die Freien durften Waffen tragen, konnten Lndereien als Eigentum erwerben und au den Volks-Versammlungen teilnehmen. Sie muten aber auch mit in den Krieg ziehen, um das Land vor den Einfllen der Feinde zu schtzen. Ging es in den Krieg, dann whlten sich die Deutschen einen Herzog oder König als Anfhrer. Die Freien trngen langes Haar und einen vollen Bart. Unfrei waren die Kriegsgefangenen und ihre Nachkommen und alle, die ihre Freiheit durch Spiel oder ein schndliches Laster verloren hatten. Sie galten als Sklaven, brauchten aber nicht wie die rmischen Sklaven die niedrigsten Dieuste im Hause besorgen. Sie hatten eigene Wohnungen und eigene Acker, muten dagegen ihrem Herrn Abgaben an Getreide und Bieh leisten. Den Unfreien wnrde Kopf- und Barthaar geschoren.
Vctigiou. Die alten Deutschen waren Heiden; sie beteten Sonne, Mond und Sterne an. Sie verehrten auerdem noch verschiedene andere Gottheiten, machten aber keine Bilder von ihnen und erbauten ihnen auch keine Tempel. Im heiligen Waldesdunkel, aus den Spitzen der S-tierge, an rauschenden Quellen beteten und opferten sie unter uralten Bumen. Sie opferten Feldfrchte und Tiere (Fohlen), selten Menschen. Wodan oder Allvater war der oberste der Götter und der Lenker' der Schlachten. Donar oder Thor wurde als Gott des Donners verehrt. Er sandte Blitz und Donner und den Saaten den erquickenden Gewitterregen..Freyja, die Gemahlin Wodans, galt als die Beschtzerin des husliche Glckes, Hertha als die Gttin des Frhlings.unsere Vorfahren glaubten auch an ein Leben im Jenseits. Wer den Tod auf der Walstatt, dem Schlacht-
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